In Baden-Württemberg verdienen Frauen durchschnittlich 23% weniger als Männer, ein deutlicher Hinweis auf den bestehenden Gender Pay Gap in unserer Gesellschaft. Dieser Verdienstunterschied ist eine zentrale Kenngröße in der öffentlichen Debatte um die Geschlechterdiskriminierung im Beruf und wird jährlich am Equal Pay Day (06.03.2024) thematisiert, der die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen markiert.[1]
Darüber hinaus leisten Frauen in Deutschland wöchentlich mehr unbezahlte Arbeit als Männer, was die geschlechtsspezifische Ungleichheit in der Verteilung von Sorgearbeit unterstreicht. Diese zusätzliche Belastung durch unbezahlte Arbeit trägt wesentlich zur Diskrepanz in der Gesamtarbeitsbelastung zwischen den Geschlechtern bei, wobei Frauen pro Woche insgesamt etwa neun Stunden mehr arbeiten als Männer.[2]
Der Weltfrauentag ist Anstoß, diese Ungleichheiten laut auszusprechen und ernsthaft anzugehen. Es geht darum, strukturelle Benachteiligungen abzubauen, gleiche Bezahlung für gleiche Arbeit zu gewährleisten, gegen geschlechtsspezifische Gewalt vorzugehen und Frauen in Führungspositionen zu fördern.
In diesem Sinne ruft die Bürgerbeauftragte dazu auf, den Weltfrauentag als Chance zu nutzen, sich für echte Veränderungen einzusetzen. Es ist an der Zeit konkrete Maßnahmen zu ergreifen, die die Gleichstellung der Geschlechter in allen Lebensbereichen vorantreiben.
Lassen Sie uns den Weltfrauentag weiterhin als Aufruf begreifen, an dem wir uns nicht nur zu Wortmeldungen verpflichten, sondern zu tatsächlichem Handeln. Die Anerkennung von Frauenrechten und die Förderung ihrer vollen Teilhabe in der Gesellschaft sind entscheidend für die Schaffung einer gerechteren und gleichberechtigten Welt für alle.
[1]Weiler, A.; Gender Pay Gap 2022 – Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern in Baden-Württemberg in Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg 6+7/2023
[2] Gender Care Gap2022: Frauen leisten 43,8 % mehr unbezahlte Arbeit als Männer Gender Care Gap 2022: Frauen leisten 43,8 % mehr unbezahlte Arbeit als Männer - Statistisches Bundesamt (destatis.de) (zugegriffen am 06.03.2024)